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13.11.2014 Bildung Pressemitteilung

Ein Aufbruch Pflege ist nur möglich, wenn er aus der Berufsgruppe der Pflegenden heraus selbst kommt

„Das Thema Pflege ist in den Köpfen der Politikerinnen und Politiker. Dafür haben wir lange gekämpft“, machte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats, auf dem Berliner Pflegekongress deutlich.

„Die Pflege ist mehr als Gesetze und Verordnungen. Wer dabei neue Versorgungskonzepte oder zu Recht Transparenz der Leistungen fordert, der muss auch die dafür notwendigen Rahmenbedingungen und vor allem das dafür notwendige Personal zur Verfügung stellen“, zeigte Westerfellhaus die Verantwortlichkeiten auf.

Künftig dürfe es im Gesundheitswesen keine Reform mehr ohne den Einbezug der Pflegenden geben. „Es ist eine Ressourcenverschwendung, die fachliche Expertise der Pflegenden nicht zu nutzen. Darin bündelt sich auch unsere Forderung nach einer Pflegekammer“, machte Westerfellhaus deutlich. „Ein Aufbruch Pflege ist nur möglich, wenn er aus der Berufsgruppe der Pflegenden heraus selbst kommt.“

Zugleich warnte der Präsident des Deutschen Pflegerats davor, nicht leichtfertig Leistungen ins Ehrenamt abzuschieben, wo es professioneller Pflege bedarf und sagte: „Wir müssen uns damit beschäftigen, wer die Pflege erbringt und wer dafür verantwortlich ist. Das seit langem von der Politik zugesagte Berufsgesetz muss endlich vorgelegt werden“.

„Die Pflegenden sind am Limit ihrer Arbeitsfähigkeit und das sorgt für kritische Momente in der Leistungserbringung“, mahnte Westerfellhaus weiter. Schuld hieran sei vor allem eine zu geringe Personalausstattung in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Ansatzpunkte für Verbesserungen sieht er vor allem in den in Umfragen immer wieder von Pflegenden an erster Stelle genannten Themen „mehr Zeit“ und eine „größere Wertschätzung der Arbeit“.

Auf der Berliner Pflegekonferenz forderte der Präsident des Deutschen Pflegerats eine schnelle Änderung der Rahmenbedingungen. Anders sei es nicht möglich, die Berufsgruppe der Pflegenden langfristig im Beruf zu halten. Es sei eine „Katastrophe, dass die Berufsabbrecherquote rapide zunimmt“. Zudem sei es ein „Skandal, dass die Altenpflegeausbildung nicht in allen Bundesländern schulgeldfrei ist“.

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