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07.04.2020 Bildung Pressemitteilung

Auszubildende in den Pflegeberufen schützen

Ausbildungsqualität und Sicherheit der Patienten und Pflegebedürftigen gewährleisten


 

Die ersten Ausbildungsgänge nach dem Pflegeberufegesetz sind gestartet. Bundesweit zeichnen sich schon seit Wochen große Unterschiede in der Umsetzung der neuen Pflegeausbildung in den Ländern ab. Trotz der Corona-Pandemie weist der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) deutlich auf die Verantwortung aller beteiligten Ausbildungspartner hin.

 

„Die Pflegeschulen in den Ländern sind seit Mitte März geschlossen. Der Umstand, dass jetzt Träger der praktischen Ausbildung die Auszubildenden ohne ausreichende Kompetenzen in der Praxis – und Ausbildungseinsteiger ganz ohne theoretische Grundlagen – einsetzen, gefährdet die Auszubildenden, die Patienten und  Pflegebedürftigen.“ Darauf hat heute in Berlin DPR-Präsident Franz Wagner hingewiesen.

„Eine Überforderung der neuen Auszubildenden und Studierenden muss unbedingt verhindert werden. Um keine Ausbildungsabbrüche zu provozieren, müssen die Lernenden und Studierenden ausreichend in die Praxis eingeführt und begleitet werden.

Von daher dürfen Auszubildende nur dort eingesetzt werden, wo ausreichend Praxisanleiter zur Verfügung stehen. Diese müssen die Lernenden – auch unter der Besonderheit der Gefährdung durch COVID-19 – zeitlich und inhaltlich gut anleiten können.“

Weiter fordert der Deutsche Pflegerat, dass die Pflegeschulen stärker in die Umsetzung von digitalen Infrastrukturen, E-Learning-Angeboten und in die dafür notwendige Ausstattung investieren. Wagner weiter: „Diese Investitionsmaßnahmen müssen durch die Länder unterstützt werden. Mittel aus den Länderhaushalten und dem Digitalpakt des Bundes müssen schnell und unkompliziert ohne lange Antragsverfahren von den Schulen abgerufen werden können“.

„Den Auszubildenden dürfen unter der Corona-Pandemie keine Nachteile entstehen“, betont der Präsident des Deutschen Pflegerats weiter. „Die Länder müssen in der Anrechnung der theoretischen und praktischen Stunden pragmatisch und flexibel agieren. Der Ausbildungserfolg darf genauso wenig gefährdet sein, wie die Qualität des Abschlusses.

Wir müssen unsere Auszubildenden und Studierenden schützen und unterstützen. Das verlangt einen besonnenen Umgang in der Krisenzeit. Zudem muss gelten: Die Auszubildenden sind nicht dafür da, um die bereits vor der Corona-Pandemie dagewesenen großen Löcher in der Leistungserbringung zu stopfen“.

Ansprechpartner:

Dr. h.c. Franz Wagner

Präsident des Deutschen Pflegerats

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