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06.04.2023 Bildung Pressemitteilung

Vorläufige Zahlen weisen noch Datenlücken auf – Einordnung fehlt

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat vorläufige Zahlen zu einem Rückgang der Ausbildungsverträge zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns von 2021 auf 2022 um rund 7 Prozent oder 4.000 weniger gemeldet. Weiter betont das Destatis, dass noch Datenlücken bestehen. Endgültige Ergebnisse seien voraussichtlich im Juli 2023 verfügbar.

Hierzu äußert sich Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Die generalistische Pflegeausbildung ist richtig und sie macht Sinn. Sie ist eine wesentliche Antwort darauf, die pflegerische Versorgung über alle Bereiche der Pflege hinweg nachhaltig zu sichern. Für die Absolventinnen und Absolventen eröffnet sie Berufschancen in allen Versorgungsbereichen. Zudem ist der generalistische Pflegeausbildungsabschluss international anerkannt.

Das Statistische Bundesamt hat nun Zahlen zu Ausbildungsverträgen vorgelegt und verweist ausdrücklich auf deren Vorläufigkeit wie auch auf noch bestehende Datenlücken. Es ist daher schlichtweg unseriös und geradezu populistisch, voreilige Schlussfolgerungen und Schnellschüsse aus diesen Zahlen zu ziehen. Es fehlt das abschließende Ergebnis.

Und selbst wenn dieses vorliegt, muss es solide bewertet und präzise eingeordnet werden. Dazu sind einige grundlegende Fragen zu beantworten. Zu diesen gehören beispielsweise: Wie sehen die Zahlen in anderen Branchen aus? Welchen Einfluss hatte Corona auf die Ausbildungszahlen? Welche demografischen Faktoren spielen eine Rolle? Ist ein möglicher Trend in den Ländern sichtbar, und wenn ja, worin liegt dieser begründet? Welche strukturellen Gegebenheiten sind ersichtlich, die eine Ausbildung fördern aber auch bremsen können?

Der Deutsche Pflegerat ruft alle Beteiligten an der generalistischen Pflegeausbildung dazu auf, sich vernünftig über die Chancen und Möglichkeiten, wie aber auch Ursachen für Entwicklungen bezüglich der generalistischen Pflegeausbildung Gedanken zu machen und gemeinsam zu diskutieren.

Deutschland benötigt in all seinen medizinischen und pflegerischen Settings auf allen Fach- und Führungsebenen ein professionelles Pflegeverständnis. Dieses muss in seiner Weiterentwicklung langfristig ausgelegt sein.

Benötigt wird jedoch auch eine gemeinsame Kommunikationsebene zwischen allen Beteiligten, die aus Sicht der Pflegebedürftigen und Patienten abwägt, was für deren Versorgungssicherheit wichtig ist. Voreilige Urteile müssen vermieden werden. Daran ist solide zu arbeiten.“

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

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