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28.05.2015 Pressemitteilung

Starke Pflege braucht eine starke Pflegekammer

DPR lehnt Vorschlag der ASG für einen weiteren Berufsverband ab

„Nur eine starke Pflegekammer kann die Interessen der Pflegefachpersonen tatsächlich vertreten“, mahnte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), heute in Berlin. „Ein Pflegeberufsverband, der auf freiwilliger Mitgliedschaft beruht, kann nicht in dem Maße für die professionell Pflegenden eintreten, wie es Aufgabe und zugleich Verpflichtung einer Pflegekammer ist.“

„Wir lehnen daher den Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft SozialdemokratInnen im Gesundheitswesen (ASG) Berlin ab“, betont Westerfellhaus. „Der Vorschlag ist weder zielführend noch durchdacht. Zudem missachtet und ignoriert er das klare Votum der Pflegefachpersonen für eine Berliner Pflegekammer: Die viel beschworene Wertschätzung der Pflegenden sieht anders aus! Die Berliner Befragung für eine Pflegekammer hat mit 58,8 Prozent Zustimmung ein Signal für ganz Deutschland gesetzt.“

„Es ist eine bloße Vermutung der ASG, dass mit der Einführung eines auf Freiwilligkeit basierenden Pflegeberufsverbands die Rechte der professionell Pflegenden gestärkt werden, und ein solcher Verband mehr Durchschlagskraft hätte“, macht der Präsident des Deutschen Pflegerats deutlich.

Hinzu komme, dass alle Pflegenden bereits heute das Recht haben, ihre Interessen in einem der schon bestehenden Berufsverbände politisch zu vertreten. „Wir brauchen keine Vorschläge für längst etablierte Berufsverbände. Wir brauchen die Unterstützung und den Mut für eine Pflegekammer“, so Westerfellhaus.

„Die jetzige Verweigerung einer Pflegekammer ist ein Beweis für die eigene Konzeptlosigkeit und kommt einem Kniefall vor deren Gegnern gleich“, zeigt sich Westerfellhaus dennoch kämpferisch. Erste Option könne nur die Bildung einer starken Pflegekammer sein. „Nur mit ihr ist tatsächlich gewährleistet, dass es zu keiner Verwässerung der Interessen der Pflegefachpersonen kommt.“

„Die Pflegefachpersonen müssen das Recht haben, im vollen Umfang die pflegerischen Herausforderungen der Zukunft und ihre darin liegende eigene große Verantwortung selbst mitzubestimmen. Dies kann aus Sicht des Deutschen Pflegerats nur über eine eigenständige Pflegekammer erfolgen“, weist Westerfellhaus hin.

Ansprechpartner:
Andreas Westerfellhaus
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V.  (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304

E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

 

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):

Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.

Präsident des Deutschen Pflegerats ist Andreas Westerfellhaus, Vize-Präsident ist Franz Wagner, Vize-Präsidentin ist Andrea Lemke.

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