21.05.2025 Bildung BAPID Studie Pressemitteilung
BAPID II entwickelt einheitliche, moderne Rollenprofile und Berufsbilder für die Pflege
Pflege zukunftssicher für Deutschland gestalten
„Pflege braucht Perspektiven. Diese entstehen nicht zufällig. Mit BAPID II schaffen wir eine Bildungsarchitektur für Deutschland, die die berufliche Entwicklung in der Pflege durchlässig, international anschlussfähig und zukunftsfähig macht. Gleichzeitig legen wir damit die Basis für eine spürbare Entlastung der Pflegeprofession und der Versorgungsstrukturen“, sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats. „Unser Ziel ist eine starke, wissenschaftlich begründete Grundlage für die Berufsprofile der Pflege von morgen.“
Ziel: Klare Rollenprofile und zukunftsfähige Bildungswege
Im Projekt BAPID II (Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland), durchgeführt von der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Auftrag des Deutschen Pflegerats (DPR), wurden moderne, differenzierte Rollenprofile und Berufsbilder für die Pflege entwickelt. Diese machen pflegerische Aufgabenbereiche transparent, ordnen Qualifikationen zu und unterstützen den langfristigen Berufsverbleib. Grundlage hierfür ist die Bildungsmatrix aus BAPID I.
Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Pflegewissenschaftler und Studiengangsleiter Pflegepädagogik an der CAU Kiel, betont: „Mit BAPID II definieren wir die Pflegeberufe erstmals in einer Systematik, die Bildung, Kompetenz und Versorgung realitätsnah verknüpft. Damit schaffen wir einen Grundstein für die nachhaltige Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland.“
Vier klar definierte Rollenprofile und Berufsbilder
BAPID II konkretisiert und verfeinert vier zentrale und deutlich unterscheidbare Rollenprofile und Berufsbilder in der Pflege:
- Pflegefachassistenz
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann (General Nurse ohne Bachelor)
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann (General Nurse mit Bachelor) und
- Pflegende mit erweitertem Kompetenzprofil (APN mit Masterabschluss)
Diese Systematik schafft Klarheit über Aufgaben, Qualifikationen und Karrierewege.
Reaktion auf zentrale Herausforderungen im Gesundheitswesen
Pflegebildung muss sich demografischem Wandel, Professionalisierung, Digitalisierung und globalen Krisen stellen. Gleichzeitig gilt es, Karrierewege zu öffnen und internationale Anschlussfähigkeit herzustellen, um Pflegefachpersonen aus dem Ausland zu gewinnen und zu halten. Die differenzierten Rollenprofile und Berufsbilder helfen, Über- und Unterforderung zu vermeiden, entlasten die Teams spürbar und stärken so den Berufsverbleib. Ein strukturierter Qualifikationsmix ermöglicht zudem eine gezielte, bedarfsorientierte Personalplanung, die vorhandene Kompetenzen gezielt und bedarfsgerecht zur Wirkung bringt. Das erhöht die Attraktivität der Pflegearbeit.
Gesetzlicher Rahmen als Voraussetzung
Damit BAPID II und seine Lösungsvorschläge für eine zukunftsfeste pflegerische Versorgung bundesweit Wirkung entfalten können, braucht es eine einheitliche gesetzliche Grundlage. Dies ist entscheidend, um neue Rollenprofile und Berufsbilder der Pflegeberufe verbindlich und flächendeckend umzusetzen.
Die Ergebnisse des Projekts sind weit mehr als neue Ausbildungsstandards und Qualifikationsstufen: Sie bilden die Basis für politische Entscheidungen und den Diskurs zur Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegeberufe in allen Versorgungssettings.
BAPID II ist damit ein wichtiger Schritt für eine gesicherte pflegerische Versorgung, aufbauend auf eine evidenzbasierte, zukunftsfeste Professionalisierung der Pflegeberufe in Deutschland. Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Pflegeberufe und zur Schaffung attraktiver Zukunftsperspektiven für sämtliche Pflegende und die, die zukünftig Pflegende werden.
Hintergrund:
Das BAPID II-Projekt (Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland) wurde vom Deutschen Pflegerat in Auftrag gegeben.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und Katharina Genz MSc von der Medizinischen Fakultät der CAU wurden die Projektarbeiten in Zusammenarbeit mit dem DPR und seinen 22 maßgeblichen Berufsverbänden der Pflege, des Hebammenwesens und der Pflegewissenschaft durchgeführt.
Ziel des Projekts ist es, aufbauend auf BAPID I Rollenprofile und Berufsbilder für die Berufe in der Pflege zu entwickeln.
Das Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung des Deutschen Pflegerats seitens des Bundesministeriums für Gesundheit, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Download Publikation BAPID II „Rollenprofile und Berufsbilder“
Mehr zum BAPID-Projekt auf der Homepage des DPR
Ansprechpartner:innen
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de