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13.09.2021 Arbeitsbedingungen Berufsautonomie Bildung Pressemitteilung

Pflege braucht Professionalisierung

Deutscher Pflegerat lehnt Vorschlag von Aiwanger entschieden ab

„Es ist eine wiederholte Fehleinschätzung, zu meinen, dass Langzeitarbeitslose für die Pflege verpflichtet werden können“, weist Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), entschieden den Vorschlag von Bayerns Vize-Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zurück, per Zwang Langzeitarbeitslose für die Pflege zu verpflichten.

„Solche abwegigen Vorschläge hatten wir schon häufiger. Waren es einst die ´Schleckerfrauen´ oder auch Pflege im Rahmen von ´Ableistung von Sozialstunden´, so zeigen sie doch alle ein völlig falsches Bild von den Berufen und der Situation in der Pflege. Sie zeigen jedoch deutlich die mangelnde Einstellung zur Pflege von den Politiker*innen, die diese Vorschläge machen.

Pflege kann nicht jeder. Es ist eine professionelle Tätigkeit, für die man geeignet und entsprechend ausgebildet sein muss. Grundsätzlich muss es Kliniken und Pflegebetrieben gelingen, fähige Personen zu gewinnen und gut auszubilden. Durch nicht ausreichend qualifiziertes Personal sind Patient*innen und Bewohner*innen gefährdet, Schäden zu erleiden. Anstatt eine Deprofessionalisierung des Berufes zu wollen und ein Lohndumping herbeizuführen, sollten gute Arbeitsbedingungen mit einer besseren Personalausstattung, einer guten Ausbildung und Bindung im Betrieb im Mittelpunkt jeder Diskussion um die Pflege stehen.

Benötigt wird zudem eine wirksame, unabhängige Vertretung der Profession Pflege durch eine Pflegekammer. Die von Geldern der Regierung abhängige Vereinigung der Pflegenden in Bayern kann diesen Anspruch der Profession Pflege nicht erfüllen.“

Ansprechpartnerin:
Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

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