30.07.2025 Bildung BAPID Pressemitteilung
Pflegeausbildung in der Erfolgsspur. Jetzt braucht es klare Perspektiven für die Zukunft
Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen einen erfreulichen Trend: Im Jahr 2024 haben knapp 59.400 Menschen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Das sind rund 9 % mehr als im Vorjahr.
„Die generalistische Pflegeausbildung wirkt. Das zeigen die Zahlen eindrucksvoll,“ sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR). Die Entwicklung sei ein wichtiges Signal, dass die Reform der Pflegeausbildung greife.
Auch die Zahl der bestandenen Abschlussprüfungen ist im zweiten Abschlussjahrgang um 11 % auf rund 37.400 gestiegen. 99 % der Absolvent:innen entschieden sich für den generalistischen Abschluss, der mehr Einsatzmöglichkeiten in der Pflege bietet. Rund ein Fünftel der Auszubildenden war über 30 Jahre alt. Das zeigt, dass die Pflege auch für Quereinsteiger:innen und im Rahmen der beruflichen Neuorientierung zunehmend attraktiv wird.
Gleichzeitig mahnt Vogler, nicht bei der bloßen Zunahme an Ausbildungsverträgen stehenzubleiben. Denn die Gesamtzahl der sich in Ausbildung befindlichen Personen lag mit rund 146.700 nahezu auf Vorjahresniveau. Das zeigt, dass es nicht allein um neue Verträge geht, sondern vor allem um gelingende Ausbildungsprozesse, erfolgreiche Abschlüsse und eine langfristige Berufsbindung.
„Die Qualität der Ausbildung, die Einbindung in die Praxis und die langfristige berufliche Perspektive sind entscheidend, wenn wir die pflegerische Versorgung nachhaltig sichern wollen“, so Vogler weiter. Wir brauchen jetzt einen nächsten Schritt: Mit dem geplanten Pflegekompetenzgesetz und dem geplanten Pflegefachassistenzgesetz werden zentrale Grundlagen für pflegefachliche Eigenverantwortung und echte Entwicklungsmöglichkeiten gelegt. Diese müssen mit Leben gefüllt und strukturell abgesichert werden.
Wir benötigen eine bundeslandübergreifende Initiative, die die Fort- und Weiterbildungsstrukturen in der beruflichen Pflege einheitlich, transparent und versorgungsorientiert gestaltet. Moderne, verbindliche Rollenprofile, wie im Projekt BAPID II des Deutschen Pflegerats entwickelt, können dabei maßgeblich unterstützen. Ein einheitliches Bildungs- und Karrierekonzept gibt Auszubildenden eine klare Vorstellung ihrer beruflichen Zukunft und ermöglicht beruflich Pflegenden, sich weiterzuentwickeln und in ihrem Beruf zu bleiben.
„Pflege ist ein sinnstiftender verantwortungsvoller Heilberuf. Das muss sich im Berufsalltag ebenso widerspiegeln wie in der politischen Umsetzung“, betont Vogler. Die aktuellen Zahlen geben Anlass zur Zuversicht. Doch aus Ausbildungserfolgen müssen berufliche Realitäten werden, mit klaren Rollen, verlässlichen Rahmenbedingungen und echter Mitgestaltung.
Weitere Informationen:
Pressemeldung Destatis . 37.400 erfolgreich ausgebildete Pflegefachfrauen und -männer im Jahr 2024
Informationen zum BAPID-Projekt des DPR
Ansprechpartner:innen
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de