18.09.2020 Pressemitteilung
Alles nur Schall und Rauch?
Baden-Württemberg setzt Gesetzgebungsverfahren für Pflegekammer aus
„Man könnte an der Politik verzweifeln. Einen Schritt vor und zwei zurück scheint neuerdings die Devise. Niedersachsen macht es vor und in Baden-Württemberg geht dem Sozialminister, der sich nach wie vor von der Pflegekammer überzeugt zeigt, die Luft aus“, kritisiert Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR). „Die Missachtung der Einbindung der pflegerischen Berufsgruppe in das Selbstverwaltungsprinzip des deutschen Gesundheitssystems wertet den Beruf jeden Tag ab und gefährdet am Ende die pflegerische Versorgung der Menschen in Deutschland.
Es ist an der Zeit, dass die große schweigende Mehrheit der Berufsangehörigen endlich aufwacht und sich auf die Hinterbeine stellt. Machen wir alle anstehenden Wahlen zu Pflegewahlen! Geben wir nur denen unsere Stimme, die sich zu einer Weiterentwicklung der beruflichen Pflege verpflichten, zu spürbar besseren Arbeitsbedingungen und die uns endlich nach über 100 Jahren eine machtvolle Stimme geben wollen, indem sie eine Pflegekammer zusichern. Dabei darf es nicht nur um allgemeine Versprechen gehen, sondern um konkrete Pläne, die sich dann auch in den Koalitionsverträgen wiederfinden müssen.“
Zum Hintergrund: Der baden-württembergische Sozialminister Lucha hat mitgeteilt, das bereits angelaufene Gesetzgebungsverfahren für eine Landespflegekammer für diese Legislaturperiode auf Eis zu legen.
Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats