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29.08.2014 Arbeitsbedingungen Pressemitteilung

Bessere Arbeitsorganisation und mehr professionell Pflegende sind mehr denn je nötig

Untersuchung des Instituts Arbeit und Technik zeigt große Zweifel an Reorganisationsmaßnahmen im Krankenhaus auf


„Die vielfach beschworene neue Arbeitsteilung im Krankenhaus zwischen den Pflegenden, den Ärzten und den Assistenzdiensten funktioniert nicht, weil die dazu nötigen Rahmenbedingungen nicht vorhanden sind“, erkennt Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats. Er fordert vor allem eine bessere Personalausstattung, eine bessere Arbeitsorganisation sowie ein Berufsgesetz.

 

Sein Fazit zieht Westerfellhaus angesichts der jetzt erfolgten Veröffentlichung einer von der Hans Böckler Stiftung finanzierten Untersuchung des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Nach dieser kommen 78 Prozent der Pflegenden zu dem Urteil, dass sich die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus in den letzten 5 Jahren nicht verbessert haben.

Und dies, obwohl sich in vielen Krankenhäusern in Deutschland in letzter Zeit Organisation und Arbeitsteilung verändert haben. Allerdings resultiere daraus auf den Stationen häufig keine Verbesserung für Beschäftigte und Patienten. Von einer effektiven Reorganisation könne nach Analyse der IAT-Experten keine Rede sein. Das Pflegepersonal sei nach wie vor mit Arbeitsverdichtung und Stellenabbau konfrontiert. Vor allem bleibe oft zu wenig Zeit für die Kernaufgaben.

„Die Krankenhäuser müssen den professionell Pflegenden eine Perspektive ihrer beruflichen Laufbahn bieten, die ihre Arbeitszufriedenheit erhöht, anstatt sie in eine Sackgasse zu führen“, fordert Westerfellhaus. „Dazu gehört es, ein betriebliches Arbeitsumfeld zu schaffen, das der geforderten Professionalisierung der Pflege gerecht wird, und entsprechend den gestiegenen Anforderungen für eine sachgerechte Personalausstattung zu sorgen.“

Weiter fordert Westerfellhaus die professionelle Rolle der Pflegenden im Krankenhaus zu stärken. Denn laut der jetzt vorliegenden Ergebnisse komme im Krankenhaus auch die sachgerechte interdisziplinäre Kooperation der Berufe zur Verbesserung der Patientenversorgung kaum voran.

„Dringend nötig ist es, dass die Politik das seit Jahren in der Diskussion stehende Berufsgesetz endlich voranbringt“, betont der Präsident des Deutschen Pflegerats weiter. „Die professionell Pflegenden benötigen dringender denn je ein Berufsgesetz. Liegt ein solches Berufsgesetz vor, ist klar, wer welche Aufgaben und mit welcher Zuständigkeit übernimmt. Dann kann auch bei der Aufgabenorganisation im Krankenhaus verlässlich darauf reagiert werden“, so Westerfellhaus.

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