08.05.2024 Arbeitsbedingungen Selbstverwaltung Berufsautonomie Bildung Pressemitteilung
Deutscher Pflegerat fordert: Deutschland muss in die Profession Pflege investieren – jetzt!
Internationaler Tag der Pflegenden
Am 12. Mai 2024 wird der Internationale Tag der Pflegenden unter dem diesjährigen Motto „Our Nurses. Our Future. The economic power of care." begangen. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont die Bedeutung der Profession Pflege:
„Ohne die Profession Pflege gibt es keine pflegerische Versorgung. Ohne die Profession Pflege fehlen Mitarbeitende in der Industrie, die Produktion steht still, und es gibt weniger Verkäufer:innen, die im Laden bedienen, weniger Beschäftigte in der Verwaltung, Schulen und Kindergärten, weil sie im Bedarfsfall ihre Angehörige pflegen und betreuen müssen.
Der Internationale Tag der Pflegenden lenkt daher in diesem Jahr zu Recht den Blick auf die wirtschaftliche Kraft der Profession Pflege. Deutschland muss endlich bereit sein, in die Pflege zu investieren und ihren Wert anzuerkennen. Jeder in die Pflege investierte Euro hat einen vielfach höheren Return on Investment. Es muss in die Neuordnung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe, in Bildung und durchlässige Bildungswege, in sektorenübergreifende Strukturen, in sichere und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen sowie in den Aufbau von Pflegekammern investiert werden.
Diese Investitionen in die Profession Pflege verbessern die Qualität und Effizienz des gesamten Pflege- und Gesundheitssystems und sparen Kosten ein. Sie tragen dazu bei, das Berufsbild der Pflege aufzuwerten und sichern langfristig die pflegerische Versorgung in unserem Land. Für die Patient:innen ist dies eines der wertvollsten Güter, das jede Investition lohnt.“
Erläuterndes Beispiel:
Durch Investitionen in die Profession Pflege können Kosten im Pflege- und Gesundheitssystem gesenkt werden. Gut ausgebildete Pflegefachpersonen können präventive Maßnahmen umsetzen, die teure Krankenhausaufenthalte und Behandlungen reduzieren. Dafür müssen sie jedoch die Befugnis erhalten. Es ist notwendig, den Rahmen der Heilkundeausübung für Pflegefachpersonen zu schaffen und die Abrechenbarkeit von Leistungen für die Profession zu ermöglichen. Die dadurch eingesparten finanziellen Ressourcen könnten an anderer Stelle des Systems eingesetzt werden, beispielsweise für den Aufbau von Pflegekammern – damit die Pflegeprofession selbstbestimmt handeln kann. Dies erfordert ein Umdenken im Pflege- und Gesundheitssystem und den Abbau finanzieller Sektorengrenzen.
Ansprechpartner:innen
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de