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04.07.2024 Bildung Pressemitteilung

Deutscher Pflegerat stellt neue Bildungsarchitektur für die Pflege in Deutschland vor

Vorabpublikation zum BAPID-Projekt veröffentlicht

Der Deutsche Pflegerat und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben heute (04. Juli 2024) die Vorabpublikation des Projekts „BAPID – Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland" veröffentlicht. Das vom Deutschen Pflegerat (DPR) in Auftrag gegebene Projekt zielt darauf ab, nach der Pflegeberufereform ein abgestimmtes Gesamtbild der Bildungslandschaft in den Pflegeberufen zu entwickeln. Es berücksichtigt sowohl bisherige Bildungskonzepte als auch zukünftige Anforderungen.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, kommentiert:

„Das BAPID-Projekt liefert entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung der Pflegebildung in Deutschland. Mit diesem Konzept schaffen wir eine durchlässige und moderne Bildungsstruktur, die die Attraktivität, Identität und Professionalität der Pflegeberufe nachhaltig stärkt. Es enthält klare Empfehlungen zu notwendigen gesetzlichen und bildungspolitischen Anpassungen. Gleichzeitig sind wir damit sehr gut auf das Pflegekompetenzgesetz vorbereitet.“

Professor Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, wissenschaftlicher Leiter des Projekts an der Medizinischen Fakultät der CAU, ergänzt:

„Das BAPID-Bildungskonzept beschreibt eine neue Architektur der Pflegebildungslandschaft und zwar mit der Brille der Herausforderungen für eine gelingende pflegerische Versorgung von morgen. Das Konzept vereinigt eine breite Expertise, sowohl unter dem Dach des DPR als auch aus Pflegewissenschaft und Pflegebildungspraxis. Es bietet allen Pflegenden eine Orientierung und Perspektive an.“

Die BAPID-Matrix definiert klare Zuständigkeiten, um Überlastung und das „Alle machen Alles"-Denken zu vermeiden. Gleichzeitig stärkt sie durch die Sichtbarmachung von Karriereverläufen und Entwicklungsmöglichkeiten die Attraktivität der Pflegeberufe.

Das BAPID-Konzept fördert die Durchlässigkeit innerhalb der Pflegeberufe und bietet einen Orientierungsrahmen für die Karriereplanung. Es beurteilt alle beruflich Pflegenden als gleich bedeutsam und als zugehörig zum Pflegebildungsraum, wobei ihnen unterschiedliche Kompetenzbereiche und Handlungsspielräume zugewiesen werden.

Christine Vogler betont: „Unser außerordentlicher Dank geht an die Mitgliedsverbände des Deutschen Pflegerats für deren Unterstützung und an Professor von Gahlen-Hoops sowie Katharina Genz MSc von der Medizinischen Fakultät der CAU. Dieses Team wird nun in der Fortführung des Projekts die wichtige Kompetenzbeschreibung erarbeiten.“

Das BAPID-Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung des Deutschen Pflegerats seitens des Bundesministeriums für Gesundheit – aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Hintergrund:

Das BAPID-Projekt (Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland) wurde im Oktober 2022 vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und dem Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) initiiert. Auftraggeber ist der Deutsche Pflegerat.

Ziel des Projekts ist es, eine gemeinsame Grundlage für bildungspolitische Akteur:innen zu schaffen und die Attraktivität, Identität und Professionalität der Pflegeberufe zu stärken.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und Katharina Genz MSc von der Medizinischen Fakultät der CAU wurden die Projektarbeiten von September 2023 bis April 2024 in Zusammenarbeit mit dem DPR und seinen Einzelverbänden durchgeführt.

Das Bildungskonzept BAPID

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie umfassen Aussagen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen, methodischem Vorgehen, historischer Entwicklung des Bildungssystems, Zusammenwirken von Allgemein- und Pflegebildung, akademischer Pflegebildung sowie zukünftigen Herausforderungen und Implikationen für ein Pflegebildungskonzept. In dieser Vorabpublikation beschränken sich die Autor:innen auf die Beschreibung des Bildungskonzepts und verweisen auf die voraussichtlich im September 2024 erscheinende Publikation.

Das BAPID-Bildungskonzept für die Pflege in Deutschland basiert auf drei zentralen Domänen: Allgemeine Bildung, Allgemeine Pflegebildung und Spezielle Pflegebildung, die in sechs Stufen unterteilt werden. Diese Domänen interagieren spezifisch in jeder Pflegebildungsbiografie und bilden die Grundlage für die Bildungsentwicklung von Pflegenden in den Pflegeberufen.

Das Konzept definiert vier grundsätzliche Pflegetypen für beruflich Pflegende sowie eine ergänzende Typik (BAPID VI), die unterschiedliche Rollen im Pflegeteam einnehmen:

  • Typ II: Pflegefachassistenz, wirkt an Pflegeprozessen mit
  • Typ III: Pflegefachberuf, gestaltet komplexe Pflegeprozesse
  • Typ IV: Bachelor Pflege, gestaltet hochkomplexe Pflegeprozesse
  • Typ V und VI: Pflegende mit Masterabschluss (APN), leiten Pflegeprozesse auf fachwissenschaftlicher Basis und haben die fachliche Letztverantwortung im Pflegeteam und eines pflegerischen Arbeitsfeldes inne

Die BAPID-Kompetenzmatrix unterscheidet vertikal zwischen formeller (berufsschulisch und akademisch) und informeller Pflegebildung. Die formelle Pflegebildung wird zwischen beruflicher und akademischer Pflegebildung unterschieden. Demnach gehören Typ II und III zur beruflichen Pflegebildung, während Typ IV, V und VI zur akademischen Pflegebildung zählen. BAPID Typ I wird dem informellen Pflegebereich zugerechnet und verfügt über keinen Berufsabschluss in der Pflegebildung.

Die endgültige Publikation des Projekts wird im September 2024 erwartet.

Die Vorabpublikation „BAPID – Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland“ ist auf der Seite des Deutschen Pflegerats hier abrufbar.

Download Vorabpublikation zum BAPID-Projekt

Ansprechpartner*in Deutscher Pflegerat:

Christine Vogler

Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Ansprechpartner Medizinische Fakultät der CAU:

Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops

Wissenschaftlicher Leiter des Projekts an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Medizinische Fakultät / UKSH | Institut für Allgemeinmedizin | Arbeitsgruppe Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe

E-Mail: vongahlenhoops@pflegepaedagogik.uni-kiel.de | Internet: https://www.pflegepaedagogik.uni-kiel.de/de/projekt-bapid-1

Download Vorabpublikation BAPID

Ansprechpartner:innen

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

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