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08.07.2021 Berufsautonomie Pressemitteilung

Krisenbewältigung ab sofort nur noch mit der Profession Pflege!

Deutscher Pflegerat fordert stärkeren Einbezug

Anlässlich der heutigen Öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie zum Thema „Langfristige Konsequenzen für das Gesundheitssystem – Lernen aus der Pandemie" sagt die Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Christine Vogler:

„Pflege als Heilberuf ist der Garant dafür, dass Deutschland die Versorgung der Bevölkerung sichern kann. Pflege muss mit ihrem Heilberufestatus in allen Bundesländern in eine selbstverantwortliche Struktur gemäß der Selbstverwaltung überführt werden.

Die pflegerischen Kompetenzen müssen über die Krisenbewältigung hinaus berücksichtigt werden. Benötigt werden neue Verantwortungsbereiche und die Übertragung heilberuflicher Aufgaben. So kann die Profession souverän vor und in Krisen angesprochen und einbezogen werden.

Die pflegerische Expertise muss in alle Krisenstäbe aufgenommen werden. Dass dies bislang nicht umfassend passiert ist, ist eines der wesentlichsten Mankos der Bewältigung der Corona-Pandemie.

Eine hohe Gesundheitskompetenz der Bevölkerung unterstützt in Krisen. Die gesundheitliche Bildung kann eine maßgebliche Aufgabe der Profession Pflege sein. Community Health Nurses (CHN), Schulgesundheitspflegende und pflegerische Gesundheitsexpertinnen für Kitas, ausgestattet mit entsprechender Handlungskompetenz, können für eine gesunde, soziale und damit wirtschaftlich starke Gesellschaft sorgen.

Benötigt wird eine bessere Ausstattung mit Informationstechnik. Lösungen für Schnittstellen zwischen den Sektoren und den Gesundheitsämtern müssen etabliert werden. Wichtig sind besser strukturierte, differenzierte und bundesweit einheitlich erfasste statistische Zahlen zum Pandemiegeschehen. Bestimmte Entscheidungen müssen bei der Bundesregierung zentralisiert werden. Der Flickenteppich an lokalen Regelungen behindert die Krisenbewältigung.

Aufgebaut und besser ausgestattet werden müssen Infektionsstationen. Gefordert sind eine Rückverlagerung von Produktionskapazitäten für Schutzmaßnahmen nach Europa sowie der Aufbau von Reserven. Ein Register der Berufsangehörigen relevanter Gesundheitsberufe, auch die der inaktiven Berufsangehörigen, muss erstellt werden. Das kann und muss Aufgabe der Pflegekammern der Länder sein.

Die Themen Pandemie und Infektionskrankheiten müssen stärker in Aus-, Fort- und Weiterbildung der Profession Pflege berücksichtigt werden.

Ohne die Profession Pflege ist eine „Gesundheitsversorgung für Alle“ in Deutschland nicht umsetzbar. Ohne sie funktioniert kein Gesundheitssystem. Wenn Krisen wie die Corona-Pandemie bewältigt werden müssen, führt am Einbezug des umfangreichen Kompetenzprofils der Profession Pflege kein Weg vorbei.“

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

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