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09.02.2021 Arbeitsbedingungen Pressemitteilung

Neuauflage Corona-Prämie: Bundesregierung fehlt einheitliches Konzept

Corona-Prämie darf sich nicht alleine auf Klinikmitarbeiter beschränken

Zum Vorschlag des Corona-Kabinetts der Bundesregierung für eine Corona-Prämie für das Krankenhauspersonal sagt Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„An sich ist eine Corona-Prämie ein Ausdruck der Wertschätzung für den außerordentlichen Einsatz der professionell Pflegenden. Von daher begrüßen wir die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgestellte Neuauflage der Corona-Prämie und die dafür seitens des Bundes bereitgestellten Finanzmittel.

Jedoch scheint der Bundesregierung ein einheitliches Konzept zu fehlen. Ist man im letzten Jahr mit den in Pflegeeinrichtungen Beschäftigten gestartet und hat bei den Klinikmitarbeitern aufgrund massiver Kritik nachgezogen, so soll jetzt die Prämie nur auf das Klinikpersonal begrenzt werden, gestaffelt nach der Anzahl der an COVID-19 infizierten Patientinnen und Patienten. Das ist ein immenser Systemfehler. Er zeigt: Benötigt wird ein Gesamtkonzept, denn alle Pflegenden waren und sind von der Pandemie betroffen - in der direkten Versorgung der Patientinnen und Patienten oder auch in der Versorgung von potentiell infizierten Personen.

Die Bundesregierung sollte aus den Fehlern des letzten Jahres lernen. Die Prämie muss allen professionell Pflegenden zukommen. Unabhängig davon, ob sie in Krankenhäusern, in Rehabilitationskliniken oder in den Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege arbeiten. Wichtig ist eine faire, schnelle und einfache Auszahlung. Beendet werden muss die Hängepartie der ersten Corona-Prämie in den Krankenhäusern.

Dabei gilt auch jetzt: Um die Pflege für die Zukunft zu stärken, ist eine angemessene Bezahlung deren Beschäftigten mehr denn je wichtiger als eine Prämie. Die Corona-Pandemie hat den Stellenwert der Profession Pflege für die Gesellschaft deutlich gezeigt. Das bedeutet, Politik, Kassen und Arbeitgeber müssen in die Pflege investieren, um attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Eine bessere Bezahlung wäre hier ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

Zu prüfen wäre, ob die für die Corona-Prämie vorgesehenen Gelder ein guter Einstieg in eine dauerhaft bessere Vergütung sein könnten.“

Ansprechpartnerin:

Christine Vogler
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

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