18.10.2016 Arbeitsbedingungen Arbeitsbedingungen Pressemitteilung
Personalausstattung ist maßgeblicher Faktor für die Heimkosten
Deutscher Pflegerat fordert angepasste Vergütungen für die Mitarbeiter und bundesweit gleiche Personalschlüssel
Die Prognos AG hat im Auftrag der Bertelsmann Stiftung eine Kostenanalyse der deutschen Pflegelandschaft vorgenommen. Ein Grund für die deutlichen regionalen Unterschiede der Kosten für die stationäre Altenpflege sei die unterschiedliche Bezahlung der Pflegekräfte, sagt die Bertelsmann Stiftung.
Hierzu erklärt der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Andreas Westerfellhaus:
„Die Bertelsmann Stiftung erkennt zu Recht, dass das Gefälle zwischen Nordost und Südwest der Bezahlung der professionell Pflegenden wesentlichen Einfluss auf die Heimentgelte hat. Wir fordern die Pflegekassen und Sozialhilfeträger als maßgebliche Kostenträger auf, diese Ungerechtigkeit endlich zu beheben. Die gleiche Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss zu einer gleichen Vergütung unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensverhältnisse der Regionen führen.
Großen Einfluss auf die Heimentgelte in der stationären Pflege haben jedoch auch die unterschiedlichen Personalausstattungen der Bundesländer in Deutschland. Darauf ist die Bertelsmann Stiftung nicht eingegangen.
Es kann nicht sein, dass Pflegeheime in Brandenburg im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern mit 20 Prozent weniger Pflegekräften arbeiten müssen. Die Mehrleistungen gehen zulasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Angesichts einer bundesweit gleichen Pflegeversicherung mit gleichen Modulen der Pflegebedürftigkeit und gleichen Leistungsansprüchen der Versicherten ist das die zweite große Ungerechtigkeit des Systems, mit unmittelbarem Einfluss auf die Qualität der Versorgung. Die gleiche Leistung muss mit der gleichen Personalausstattung geleistet werden können. Darauf haben sowohl die Pflegebedürftigen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Anspruch.
Ich bin mir sicher, dass die Kostenträger und die Öffentlichkeit absolutes Verständnis dafür haben, dass eine bestmögliche pflegerische Versorgung, die die Patientensicherheit gewährleistet, auch mit mehr Kosten verbunden ist.“
Ansprechpartner:
Andreas Westerfellhaus
Präsident des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Andreas Westerfellhaus, Vize-Präsident ist Franz Wagner, Vize-Präsidentin ist Andrea Lemke.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP); Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e.V. (VHD) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).