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30.06.2020 Pressemitteilung

Pflege in der EU zum Thema machen

EU-Ratspräsidentschaft als Chance zur europaweiten Verbesserung des Gesundheitswesens nutzen

Deutschland übernimmt am Mittwoch (01. Juli 2020) die EU-Ratspräsidentschaft. Der Deutsche Pflegerat sieht dies als eine große Chance für europaweite Verbesserungen im Gesundheitswesen, hier insbesondere für die pflegerische Versorgung der europäischen Bevölkerung.

„Die Bewältigung der Corona-Krise hat im Gesundheitswesen wie auch im Pflegesystem europaweit Schwachstellen offengelegt, die jetzt analysiert und behoben werden müssen“, weist Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), hin. „Europa muss daraus seine Lehren ziehen. Nur so können wir die Pflege für die Zukunft besser vorbereiten und damit die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung europaweit sichern. Deutschland muss die Pflege in der EU zum Thema machen.“

Zu den Themen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft müssen daher aus Sicht des Deutschen Pflegerats „neben der europaweiten Sicherung einer ausreichenden, qualitativ hochwertigen pflegerischen Infrastruktur, die Bereitstellung von Schutzausrüstung, europaweit finanzierte Pflegepersonal-Poolkonzepte sowie eine bessere Kommunikation und Abstimmung und europaweit qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildungsinhalte für die Profession Pflege“ gehören. Europa sollte eine Einheit sein. In der Bewältigung der ersten Welle der Corona-Pandemie war Europa dies aber nicht“, macht Maier weiter deutlich.

„Auch kommt Pflege bisher nicht vor, wenn wir vom digitalen Wandel sprechen. Der Deutsche Pflegerat erwartet, dass während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft alle Bereiche der Pflege in die Zukunftstechnologien des digitalen Wandels eingebunden werden.“

Die letzten Monate haben erneut gezeigt, dass „die Profession Pflege in viele Entscheidungen und Krisenstäbe nicht eingebunden ist. Das pflegerische Fachwissen zur Bewältigung der Corona-Pandemie wurde vielfach nicht berücksichtigt. Das Gesundheitswesen braucht europaweit sicherere und schnellere Kommunikationswege zwischen den Behörden, den Einrichtungen sowie der Profession Pflege. Deutschland braucht die Landespflegekammern. Denn auch dies hat die Corona-Pandemie bisher gezeigt, die Kammern können ihre Mitglieder schnell und umfassend mit den richtigen Informationen versorgen.

„Die Einsicht, wie wichtig die Selbstverwaltung der Profession Pflege und ihr Einbezug in die sie betreffende Entscheidungsfindung ist, wäre europaweit eine gute und nachhaltige Lehre aus der Corona-Krise“, betont Maier. „Hierfür muss Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft nutzen. Damit könnte die Profession Pflege in unserem Land an die europäischen Entwicklungen hinsichtlich der Beteiligung der Pflege als Selbstverwaltungspartner im Pflege- und Gesundheitsbereich aufschließen.“

Ansprechpartnerin:

Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):

Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.

Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner.
Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:

Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).

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